Ich habe gemerkt, wie mächtig ehrliches Feedback ist.
Da stand ich also, wartend im Lift, als sich plötzlich die Türen öffneten und eine Frau hereintrat. Statt des üblichen höflichen Nickens oder eines flüchtigen Lächelns, sah sie mir direkt in die Augen und sagte mit fester Stimme: «Ich habe gemerkt, wie mächtig ehrliches Feedback ist.» Auf der nächsten Etage stieg sie aus und verschwand, so schnell wie sie aufgetaucht war. Sie liess mich allein mit meinen Gedanken zurück.
Während der Lift nach oben fuhr, kreiste mein Kopf. Was hatte sie gerade gesagt? Ist das nicht selbstverständlich? Ehrliches Feedback geben – das machen wir doch alle, oder etwa nicht?
Aber je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst: Vielleicht ist es gar nicht so normal, wie ich dachte. Wie oft geben wir wirklich ehrliches Feedback? Und vor allem zeitnah am Geschehen?
Diese zufällige Begegnung war wie ein Weckruf. Ein Moment der Klarheit in der Hektik des Alltags. Vielleicht, so dachte ich, sollte ich tatsächlich mehr ehrliches Feedback geben. Nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben.
Also, liebe Leute, hier meine Herausforderung an euch (und an mich selbst): Lasst uns diese Woche bewusst mehr ehrliches Feedback geben. Konstruktiv, wohlwollend, aber eben auch ehrlich und direkt. Wer weiss – vielleicht steigt ihr das nächste Mal aus dem Lift und sagt zu jemandem: «Ich habe gemerkt, wie mächtig ehrliches Feedback ist.»
